Weintipps zu Rind
Im Lauf der Generationen hat der Mensch unzählige Rinderrassen gezüchtet und entweder für die Milchproduktion oder als Fleischlieferant genutzt. Heute können wir aus einer großen Vielfalt auswählen, die unterschiedliche Geschmäcker und Präferenzen bedient. Da ist das ausschließlich im japanischen Kobe gezüchtete Kobe-Rind, das mit seinen feinsten Fettäderchen zarteste Rindfleisch, das man sich vorstellen kann. Aus dem hohen Norden stammt das schottische Black Angus-Rind, das die meiste Zeit seines Lebens auf der freien Weide verbringt. Liebhaber wissen seine Konsistenz sehr zu schätzen. Aber natürlich haben auch die klassischen europäischen Rinderrassen wie Simmentaler und Grauvieh ihre Fans.
Welcher Wein zu Rindgerichten?
Hier wird es im Folgenden abwechslungsreich! Denn da die Küche so unterschiedliche Zubereitungsarten für Rindfleisch kennt, sind auch meine Tipps entsprechend vielfältig. Der Wein liebt Rindfleisch, ob Schmorbraten oder Grillsteak, Gekochtes oder Mariniertes. Warum? Weil er hier seine ganze Aromenfülle ausspielen darf. Ob Rot- oder Weißwein: körperreiche Tropfen sollten es sein.
Geschmortes Rind
Hier beginnt der Wein ja oft schon im Topf zu wirken. Als Schuß zur Sauce hinzugegeben zu Fleisch, Gewürzen und Gemüsen, vereinen sich die Aromen zum gewünschten Ergebnis. Wählen Sie einen fruchtigen Wein mit Säure wie einen Pinot Noir, einen Zweigelt oder Blaufränkisch. Das Fett des Fleisches wird die Säure dämpfen, zugleich geben die Fruchtnoten der Sauce eine angenehme Leichtigkeit. Der Alkoholgehalt ist nicht primär wichtig, da er sich beim Kochen verflüchtigt.
Empfehlung: Theutlot Mercurey Vieilles Vignes
Rindfleisch vom Grill oder kurzgebraten
Bei dieser Zubereitungsart genießen wir die Röstaromen, die sich an der Außenseite bilden und teils sehr kräftige Geschmackseindrücke hervorrufen. Das Fleisch bleibt im Inneren relativ naturbelassen mit seinem - im Vergleich - dezenteren Geschmack. Um diesen besser genießen zu können, wählen Sie Wein mit ausreichend Gerbstoffen und Tannin. Wie wäre es mit einem Syrah oder Tempranillo? Auch Cabernet Sauvignon oder Malbec sind eine gute Wahl. Die kräftigen Noten dieser Weine können es gut mit den bitteren Untertönen der Röstaromen aufnehmen und gleichen sich gegenseitig aus. Dadurch tritt der Fleischgeschmack des Inneren etwas stärker in den Vordergrund, überspielt von den fruchtigen Bestandteilen des Weines.
Top-Empfehlung: Grand Bourjassot Gigondas Cuvée Cécile.
Rindfleisch gekocht oder mariniert
So unterschiedlich diese Zubereitungsformen sind - hier kommen Weißweine ins Spiel. Für die vielen Arten gekochter Rindfleischgerichte empfehlen sich - erneut - körperreiche Weine. Kraftvolle Holzfassreife und geschmackliche Fülle wie in einem Grauburgunder, einem Chardonnay oder einem Viognier sind passende Vertreter.
Übrigens: Auch leichte Rotweine können eine sehr gute Wahl sein. Das hängt dann ein wenig von Ihrem persönlichen Geschmack ab und davon, welche Gewürze, Saucen und Marinaden in Ihrem Rindfleischgericht vorhanden sind. Ausprobieren ist erlaubt und macht Spaß!
Rotwein-Empfehlung: Raffault Chinon Le Puy