Welcher Wein zum Dessert?
Ob Dessertwein oder Wein zum Dessert, als Sommelier würde ich Ihnen bei der Auswahl eines süßen Weins, sei es eine Spätlese oder ein hochwertiger Dessertwein, die folgende Empfehlungen geben:
Die Richtlinie bei der Weinauswahl zum Dessert
- Wenn Sie ein Dessert mit einer geringeren Süße bevorzugen, empfehle ich Ihnen eine Spätlese oder einen halbtrockenen Wein. Diese Weine haben in der Regel einen geringeren Zuckergehalt und sind weniger süß im Vergleich zu Dessertweinen.
- Wenn Sie ein Dessert mit einem höheren Süßegrad bevorzugen, würde ich Ihnen einen Dessertwein empfehlen, der einen höheren Zuckergehalt aufweist. Die Konzentration an Aromen und Geschmacksstoffen in diesen Weinen ist oft höher, was sie zu einer guten Wahl für Desserts macht, die ebenfalls stark und süß sind.
- Wenn Sie ein Dessert mit Schokolade servieren, empfehle ich Ihnen einen Dessertwein mit Aromen von Karamell oder Nüssen, wie zum Beispiel einen Portwein oder einen Madeira.
Welche Dessertweine und Spätlesen zählen zu den bekanntesten und beliebtesten?
Riesling Spätlese: Riesling Spätlese ist eine der bekanntesten Spätlese-Sorten aus Deutschland. Sie ist halbtrocken bis süß und hat einen ausgeprägten Fruchtgeschmack von Aprikosen, Pfirsichen und Zitrusfrüchten.
Sauternes: Sauternes ist ein Dessertwein aus dem Bordeaux-Gebiet in Frankreich. Er wird aus den Trauben Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle hergestellt und hat ein reiches, sirupartiges Aroma von Honig, Aprikosen und Pfirsichen.
Portwein: Portwein ist ein Dessertwein aus Portugal und wird aus einer Mischung von Traubensorten wie Touriga Nacional und Tinta Roriz hergestellt. Er hat eine dunkle, tiefrote Farbe und ein Aroma von Kirschen, Schokolade und Gewürzen.
Tokaji Aszú: Tokaji Aszú ist ein ungarischer Dessertwein, der aus den Trauben Furmint und Hárslevelű hergestellt wird. Er hat ein reiches, süßes Aroma von Honig, Aprikosen und Orangenblüten.
Eine kurze Erklärung zur Süße im Wein
Die Kategorien trocken, halbtrocken und lieblich werden durch die Menge an Restzucker pro Liter bestimmt. Allerdings ist der wahrgenommene Geschmack von Süße im Wein von der Balance zwischen Zucker und Säure abhängig. Weine mit mehr Süße neigen dazu, herrlich fruchtig zu schmecken, was sie zu einer großartigen Ergänzung für Obst-Desserts macht. Interessanterweise haben wir eine Schwelle für die Wahrnehmung von Süße: ab einem bestimmten Punkt können wir keinen zusätzlichen Zucker mehr schmecken und sind sozusagen sensorisch gesättigt. Bei deutschen Weinen steigen die Prädikate mit der Reife der Trauben: Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein. Dies bedeutet auch, dass reifere Trauben einen höheren Zuckergehalt haben, was zu mehr Süße im Wein führt.